Tiernachwuchs nicht einfach mitnehmen
Hilfe nur in Ausnahmefällen notwendig
Vielen Wandernden dürfte der Anblick einsamer, regloser Jungtiere bekannt sein. Scheinbar verlassen, erwecken die Tierkinder schnell Mitgefühl und den Wunsch zu helfen. Doch so verlassen sind die kleine Tiere meist nicht. So hält sich die Ricke meist in unmittelbarer Nähe ihres Nachwuchs auf, während die Häsin zweimal am Tag zum Säugen kommt. In der Zwischenzeit verharren die Jungtiere in scheinbarer Schockstarre und entgehen so dem aufmerksamen Blick von Fressfeinden.
Scheint ein Jungtier aber wirklich verlassen, sollte es vorerst längere Zeit beobachtet werden. Hier sind Abstand und Vorsicht wichtig, um eventuell abwesende Weibchen nicht zu verschrecken. Insbesondere Säugetiere – zum Beispiel Rehkitzen, Eichhörnchen, Jungfüchsen oder -hasen – sollten dabei nie angefasst oder gestreichelt werden. Der menschliche Geruch könnte andernfalls dazu führen, dass die Muttertiere die Jungen verlassen.
Ist das Jungtier nach ausgiebiger Beobachtung noch immer allein oder offensichtlich krank und verletzt, kann direkt geholfen werden. Dabei ist besonders der schnelle Kontakt zu Experten wichtig, denn Aufzucht und Auswildern von Jungtieren sind äußerst schwierig und nur bei ausreichend Erfahrung von Erfolg gekrönt.
Ausnahmen gelten für Tiere in unmittelbarer Gefahr, etwa auf einer Straße oder ähnlichem. Je nach Art sollte man diese Jungtiere in einen nahegelegenen Baum, einen Busch oder in hohes Gras setzen. Hat man keine Handschuhe parat, sollte man junge Säugetieren anschließend mit einem Grasbüschel abreiben, um den menschlichen Geruch grob zu entfernen.
Rücksicht nehmen und Störungen vermeiden
Um dem Nachwuchs unserer Wildtiere die besten Möglichkeiten zu bieten, sollten Naturfreunde*innen sich während der Setz- und Brutzeit rücksichtsvoll verhalten und Störungen vermeiden. Wege sollten in dieser Zeit nicht verlassen werden und Hunde gehören beim Spaziergang unbedingt an die Leine. Besitzer von Hauskatzen sollten diese vor allem während der Dämmerung im Haus halten.
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