Das NABU-Waldinstitut
Projektbüro Waldökologie Mittel- und Ostdeutschland



Damit unsere Wälder bestehen können, müssen wir jetzt aktiv werden. - Foto: NABU/Christoph Kasulke
Großbrände, Sturmschäden, Insektenbefall – die Liste der Waldprobleme ist lang und die Situation der Wälder bietet deutschlandweit Grund zur Sorge. Der NABU bemüht sich daher schon seit langem diesem gefährlichen Trend entgegenzuwirken. Mit dem Projektbüro Waldökologie (auch NABU Waldinstitut genannt) rücken nun auch die Forstbestände von Mittel- und Ostdeutschland in den Fokus der Aufmerksamkeit.
Ein Waldinstitut stellt sich vor
Das Projektbüro Waldökologie Mittel- und Ostdeutschland ist eine Institution des NABU und Partnerstelle des Instituts für Landschaftsökologie und Naturschutz in Bühl. Mithilfe zahlreicher Projekte und Aktionen setzt es sich aktiv für den Erhalt regionaler Wälder ein.
So beteiligt sich das Projektbüro am Aufbau innovativer und standortangepasster Waldkonzepte, unterstützt wissenschaftliche Forschung, erweitert politische Spielräume, leistet Aufklärungsarbeit und fördert die Kooperation mit Waldbesitzenden, Forst- und Naturschutzbehörden.
- Projektleiter und Ansprechpartner: Theo Katthöver
- Fachlicher Mitarbeiter: Thomas Hellwig
Hintergrund
Die Wälder und Forste Mittel- und Nordostdeutschlands sind zu einem großen Teil in einem schlechten bis sehr schlechten Zustand. Die mittlere Kronenverlichtung (Zeiger der allgemeinen Vitalität) lag 2022 in Sachsen und Sachsen-Anhalt bei etwa 25 % - leider auch in den Schutzgebieten. Die ausgeprägte Hochwaldwirtschaft der Nachkriegs- und DDR-Jahre wird zum Teil nur sehr schleppend aufgegeben und wirkt vielerorts bis heute nach. Strukturarme Kiefern- und Fichtenmonokulturen, anfällig gegenüber abiotischen und biotischen Störungen, sind ein häufiges Bild.
Hinzu kommt, dass viele der alten Bestände nur schlecht mit den veränderten Temperatur- und Niederschlagsmustern des Klimawandels zurecht kommen und deshalb an Vitalität verlieren. Das macht sie anfällig gegenüber Waldbränden, Stürmen und Insektenbefall. In der Folge kommt es zu weiträumigen Einbußen bis hin zur kompletten Waldauflösung: Das sogenannte Waldsterben 2.0.
Besonders betroffen sind dabei Bundesländer wie Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen und Brandenburg, die zum einen stark negative Wasserbilanzen aufweisen und zum anderen große Waldflächen etabliert haben, die mit standortfremden und damit anfälligen Baumarten bestockt sind.
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