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Eine unendliche Geschichte

Borkenkäfer im Harz-Nationalpark

Im Nationalpark und gesamten Harz sterben Fichtenforste in großem Umfang ab, zumeist in der letzten Stufe durch die Borkenkäfer dahingerafft. Diese Entwicklungen führen zur Sorge um Zustand der Wälder, Fragen nach den Ursachen werden gestellt, und viel wird über erforderliche Maßnahmen diskutiert.

Borkenkäfer mit Milben - Foto: Helge May

Borkenkäfer mit Milben - Foto: Helge May

Die Fichte und ihr Käfer
Im Nationalpark und gesamten Harz sind in den letzten Jahren für den Laien erschreckende Bilder zu sehen. Fichtenforste sterben in großem Umfang ab, zumeist in der letzten Stufe durch die Borkenkäfer dahingerafft. Diese Entwicklungen führen zur Sorge um Zustand der Wälder, Fragen nach den Ursachen werden gestellt, und viel wird über die praktisch erforderlichen Maßnahmen diskutiert.


Der Fichtenborkenkäfer
Der Fichtenborkenkäfer (Achtzähniger Fichtenborkenkäfer, Ips typographus) ist ein ganz natürliches Element aller Fichtenwälder und dürfte so lange in unseren Breiten sein wie die Fichtenwälder selbst. Der auch Buchdrucker genannte Käfer ist ein Rindenbrüter und befällt normalerweise nur alte und geschwächte Bäume. Vitale Bäume setzen sich in aller Regel erfolgreich zur Wehr. Erst bei Massenvermehrungen werden auch augenscheinlich gesunde Fichten befallen.


Die Ursachen für heute sichtbare Auswirkungen sind zu einem großen Teil erst vom Menschen geschaffen worden. Die Fichte ist seit Jahrhunderten der Brotbaum der Harzer Forstwirtschaft. Sie wird schon sehr lange wegen ihres schnellen Wuchses und der Holzqualität angebaut. Natürlicherweise ist die Fichte in den rauesten Hochlagen des Gebirges zu Hause, wohin ihr nur wenige Laubgehölze folgen können. Dort ist sie optimal angepasst. Der Borkenkäfer als ihr Widersacher fühlt sich in diesen unwirtlichen Lagen gar nicht wohl.

Die Nationalparkverwaltung und die Harzer Forstämter sind bemüht, die Zusammenhänge zu erklären und ihr Handeln zu erläutern. Namhafte Waldökologen sehen heute in Anbetracht massiver Vorschädigungen und des Klimawandels für die Fichtenbestände der unteren Gebirgslagen in ganz Mitteleuropa keine Zukunft mehr. Es ist davon auszugehen, dass sich ihr Absterben auch in den nächsten Jahren fortsetzen wird und vielleicht sogar noch stärker ins Blickfeld rückt.


Harter Brocken im Unterharz
Aber, die Fichte wächst natürlich auch in den tieferen Lagen, sogar viel schneller noch als an ihrem natürlichen Standort. So wurde sie über die Jahrhunderte weit über ihre natürliche Verbreitung hinaus kultiviert. Mehr als die Hälfte des Harzes ist heute mit Fichten bestanden. Einen reichen Holzertrag und gute Erntemöglichkeiten bieten dem Forstmann gleichaltrige und einförmige Bestände.

Diese Forste sind ökologisch so anfällig wie ein Kartenhaus: Die dichten Bestände sind vor allem anfällig gegenüber Sturm und bieten der Massenvermehrung von Insekten Raum.

Dennoch haben unsere Vorfahren aus gutem Grund auf die Fichte gesetzt. Wie in kaum einem anderen Mittelgebirge hat hier der Bergbau im Verbund mit dem Hüttenwesen den ehemaligen Naturwald des Harzes völlig umgekrempelt. Fichten wurden großflächig kultiviert. Zu Recht sehen wir im Wirken der Forstpioniere eine ganz entscheidende Kulturtat, ohne die der gesellschaftliche Fortschritt nicht möglich gewesen wäre. Die Aufgabe hieß, regional einen unermesslichen Holzbedarf von Bergwerken, Hütten und anderen Wirtschaftszweigen zu decken. Denn an globalen Austausch war damals nicht zu denken. Allerdings wurde in dieser Zeit den Laubmischwäldern weitgehend der Lebensraum genommen.


Bis ins 15. Jahrhundert zurück reichen Berichte über Borkenkäferkalamitäten. Ganz dramatisch war die „Große Wurmtrocknis“, die zwischen 1770 und 1800 wütete. Anfangs schlug man die zuerst befallenen Bäume ein, um das Holz zu retten.

Allmählich setzte sich aber die Kenntnis durch, dass die frisch befallenen Bäume gefällt und aus dem Wald entnommen werden müssen, da von ihnen die weitere Ausbreitung des Käfers ausgeht. Etwa drei Millionen Festmeter Fichtenholz fielen dem Ereignis zum Opfer. Bei den damaligen begrenzten Möglichkeiten der Forstwirtschaft war die Kalamität völlig außer Kontrolle geraten. Auch am Ende des zweiten Weltkrieges lief nochmals eine Borkenkäferkalamität großen Ausmaßes im Harz ab.


Waren es damals einzelne Initiale (meist Windwürfe), von denen lauffeuerartige und am Ende nicht mehr kontrollierbare Entwicklungen ausgingen, so haben wir heute aufgrund des eingetretenen Klimawandels eine auf der gesamten Fläche zu verzeichnende Schwächung der Fichten mit sehr, sehr vielen Befallsherden. Der Sturm „Kyrill“ hat 2007 viele Fichten geworfen und dem Borkenkäfer Vermehrungsraum beschert. Aber wohl nachhaltiger sind die Folgen der Sommer 2003 und 2006, die den Fichten zusetzten. Gegenüber Nässe und Kälte ist die Fichte fast unverwüstlich, aber gegen Trockenheit hat sie keine Mittel. In ihrer langen Entwicklung an natürlichen Standorten hat sie sich an solche Bedingungen nie anpassen müssen. Sie wird durch Trockenheit geschwächt und kann sogar absterben. Gleichzeitig sind aber diese trocken-warmen Bedingungen ideal für den Borkenkäfer. Er kann als „David“ den ins Taumeln geratenen „Goliath“ Fichte leicht zu Fall bringen und sich in den großen Monokulturen in Massen vermehren.

Wir erleben im Moment den Zusammenbruch von Fichtenkulturen, der im Vergleich zu sonstigen Naturvorgängen geradezu im Zeitraffer abläuft, man möchte beinahe von einem Kollaps sprechen. Der Natur selbst bleibt dabei gar nicht die Zeit, darauf zu reagieren. Ihre Antwort wäre ein anderer Wald mit anderen Baumarten. Bis der aber heranwächst, vergeht viel Zeit.


Nationalpark in Nöten?
Die Natur wird im Nationalpark Harz heute auf 41 Prozent der Fläche sich selbst überlassen, hier darf Natur Natur sein. Das ist nach nicht einmal 20 Jahren Arbeit im Entwicklungsnationalpark Harz ein beachtliches Ergebnis. Mehr als die Hälfte der Fläche liegt aber noch in der Naturentwicklungszone. Hier müssen durch Initialmaßnahmen die Voraussetzungen für die späteren Naturabläufe noch geschaffen werden. Dann können die Flächen auch in die Naturdynamikzone übergehen.

Im Selbstlauf werden nur wieder Fichtenbestände entstehen, denn als junger Baum ist die Fichte nach wie vor sehr konkurrenzstark. Überlässt man diese sterbenden Fichtenbestände also sich selbst, so kann vielleicht der eine oder andere Pionierlaubbaum einwandern, aber die Fichte mit ihrem reichen Samenpotential wird überhaupt keinen Zweifel aufkommen lassen, wer den zukünftigen Wald minimieren wird. Wir würden unseren Nachfahren damit die gleiche Problematik überlassen, vor der wir heute stehen.


Die Nationalparkverwaltung versucht nun, die „Zusammenbruchswelle“ der Fichtenforste mit geeigneten waldbaulichen Mitteln zu verschleppen. Das einzige Mittel um die Fichtenbestände zu schützen, ist die schnelle Beseitigung der Befallsherde. Unter dem Dach der Restbestände kann dann der Voranbau für eine neue artenreiche Waldgeneration geschehen. Diese notwendige Entnahme frisch befallener Fichten zwingt im ungünstigsten Fall zu flächigem Abräumen, um größere Bestandesblöcke wirksam zu schützen.

Das zwingt auch zum Einsatz schwerer Technik. Sie ist heute in vielen Bereichen die einzige Alternative zu der gefährlichen, Kräfte zehrenden und personalintensiven Handarbeit früherer Zeiten. Dabei entstehen Schäden an Wegen und Gelände, die beseitigt werden müssen.

Um die Waldbestände der Nachbarn vor einer möglichen „Borkenkäferwelle“ aus dem Nationalpark zu schützen, wird grundsätzlich in einem rund 500 Meter breiten Grenzstreifen eine konsequente Borkenkäferbekämpfung vorgenommen, in gefährdeten Lagen, wenn es erforderlich ist, auch über die 500 Meter hinaus. Im Inneren des Nationalparks lautet die Entscheidung aber häufig „laufen lassen“, vor allem dann, wenn die Laubbaumarten, die den neuen Wald begründen sollen, schon in den Startlöchern stehen. Ziel des Nationalparks ist jedoch nicht, die gerade zusammenbrechenden Fichtenforste flächenhaft durch Laubbaumpflanzungen zu ersetzen.

Die gegenwärtigen Abläufe im Harz sind nur bedingt mit anderen Regionen, etwa dem Nationalpark Bayerischer Wald, vergleichbar. Der Harz ist nur eine winzig kleine „Fichteninsel“ abseits der Hauptareale der Art. Hinzu kommt, dass die großen Kalamitäten hier nicht am naturgegebenen Standort der Fichte eintreten. Sie finden überwiegend dort statt, wo die Fichte standortfremd ist.

In einem Entwicklungsnationalpark haben wir eine Chance, für die Natur in Vorleistung zu gehen. Das soll etwa bis zum Jahr 2022 abgeschlossen sein. Danach soll auf 75 Prozent der Nationalparkfläche die Natur die Regie übernehmen. Das garantiert eine dauerhafte Lösung unseres heutigen Problems.

Weitere Infos
Nationalpark Harz
Lindenallee 35
38855 Wernigerode
Tel. 0 39 43-55 02-0
Fax 0 39 43-55 02-37
Mail: poststelle@nationalpark-harz.de
Internet: www.nationalpark-harz.de


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