Rücksicht auf tierische Reisigbewohner nehmen
NABU-Tipps zum naturverträglichen Osterfeuer



Osterfeuer - Foto: Daniel Schwenn (CC-BY-2.0)
Zu Ostern wird in zahlreichen Städten und Gemeinden in Sachsen-Anhalt das Brauchtum des Osterfeuers gepflegt, was nicht immer so naturfreundlich abläuft, wie es oft aussieht. Jedes Jahr freuen sich Jung und Alt auf das Osterfeuer, aber mit dem Abbrennen des Schnittgutes sind auch viele negative Seiten verbunden. Schon bei der Standortwahl sollte darauf geachtet werden, dass die Rauchentwicklungen nicht die Anwohner belasten. Das Osterfeuer sollte auch nicht als Müllentsorgung genutzt werden! Also auch darauf achten, dass ausschließlich unbehandeltes Holz verbrannt wird. Bitte auch keine Brandbeschleuniger benutzen.
Auch Horstschutzzonen, die laut Naturschutzgesetz in Sachsen-Anhalt seit 2010 verankert sind, müssen beachtet werden. Brut und Aufzucht störende Handlungen sind in einem Umkreis von 300 Meter zu unterlassen. "Seitens der Genehmigungsbehörden in den Landkreisen und Verwaltungsgemeinden sollte vor der Genehmigung darauf geachtet werden und auch Kontrollen dementsprechend durchgeführt werden, selbst wenn die Genehmigung des Osterfeuers schon alle Jahre wieder fast automatisch erteilt wird, aber die Umstände können sich ja ändern", rät Annette Leipelt vom NABU Sachsen-Anhalt.
Oft beginnen Gartenbesitzer, Vereine und Gemeinden schon lange vor Ostern damit, das Brennmaterial für ein möglichst großes Feuer zu sammeln und aufzuschichten. Viele Tiere nutzen diese Reisighaufen gerne als Unterschlupf. Doch dies kann für Tiere tödlich sein. „Igel, Spitzmäuse und Amphibien nutzen die Haufen gern als Wohnquartiere“, erklärt Leipelt, „außerdem brüten einige Vogelarten wie Zaunkönig, Rotkehlchen und Heckenbraunelle sehr gern in solchen Haufen.“ Viele dieser Tiere seien gerade im Garten wichtige Helfer bei der Vertilgung unerwünschter Insekten.
„Wer trotzdem nicht auf sein Osterfeuer verzichten möchte, sollte entweder den Haufen erst unmittelbar vor dem Verbrennen aufschichten“, appelliert der NABU Sachsen-Anhalt an die Organisatoren, „oder ihn zumindest vorher noch einmal vorsichtig umschichten, damit die Tiere noch Gelegenheit haben, sich in Sicherheit zu bringen.“ Wer diese Tipps beherzige, könne viele Tiere vor einem unbeabsichtigten und sinnlosen Feuertod retten, so der NABU Sachsen-Anhalt.