Für Klimaschutz und Artenvielfalt
Zum globalen Klimastreik am 19. März war auch der NABU aktiv
19. März 2021 - Zum globalen Klimastreik war auch der NABU Sachsen-Anhalt aktiv. Bei einem Aktionsstand in Magdeburg standen dabei das Thema Artenvielfalt und der massive Rückgang der Biodiversität im Fokus.
„Wir stehen nicht am Rand einer Arten- und Klimakrise, sondern wir sind mittendrin.“, sagt Naturschutzreferentin Grit Liebelt am Streiktag. Wir erleben zurzeit einen massiven Rückgang der Artenvielfalt. Schwertstör, Riesenalk, kaspischer Tiger – sie sind neuzeitlich ausgestorbene Arten, die nun nicht mehr auf diesem Planeten leben. Ihnen könnten bald prominente Beispiele wie Gorilla, Orang-Utan und Saigaantilope folgen.
Für manch einen mag sich das exotisch und weit weg anhören, doch auch in Deutschland – in Sachsen-Anhalt – ist das Artensterben angekommen. 36 % der in diesem Bundesland heimischen Arten stehen auf der roten Liste. Unter anderem der Feldhamster und die Teichfledermaus sind vor dem Aussterben bedroht und bilden dabei nur die Spitze des Eisberges. Auch scheinbar alltägliche Arten wie die Hausratte finden sich in der aktuellen roten Liste von Sachsen-Anhalt in der Kategorie "vom Aussterben bedroht". Der Weltbiodiversitätsrat IPBES (Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services) warnt, dass weltweit bis zu 1 Millionen Arten vor dem Aussterben bedroht sind. Besonders drastisch ist die Lage bei den Insekten, ihre Biomasse hat seit 1990 um 76 % abgenommen.
Die Gründe für das Artensterben sind vielfältig, ganz vorne steht die (zu) intensive Nutzung natürlicher Ressourcen, der riesige Flächenverbrauch und die Waldvernichtung. Doch Arten sterben auch durch direkte Eingriffe wie Überfischung und Jagd, den Klimawandel und Umweltgifte. Wir stehen kurz vor einem sechsten Massenaussterben mit unvorhersehbaren Konsequenzen.
Um auf diese drastische Lage aufmerksam zu machen, war der NABU am 19. März mit dabei. Unsere Natur und ihre bunte Vielfalt müssen effektiv geschützt werden. Dafür ist sofort ein konsequentes Handeln nötig! Klima und Biodiversität müssen als oberste Ziele überall in der Politik verankert werden. Es brauch großflächige und wirksame Schutzgebiete, sowie massive Renaturierungsmaßnahmen. Der NABU fordert ein UN-Rahmenabkommen zur Biodiversität und die Aufnahme der Artenvielfalt ins Grundgesetz.
Das Motto des Tages war „No more empty promises“ – keine leeren Versprechen mehr. Diese Forderung gilt gleichermaßen für den Klimawandel und das Artensterben. Auch nach dem globalen Streiktag wird sich der NABU Sachsen-Anhalt für einen effektiven Klimaschutz und den Erhalt der Artenvielfalt einsetzen.
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