Lebensraum
Manche mögens's heiß!
Trocken-warme, halboffene, strukturreiche Landschaften der niederen Lagen werden von der Art insbesondere an der Nordgrenze des Verbreitungsgebietes deutlich bevorzugt.
Voraussetzungen für die Erstansiedlung der Art stellen das reiche Nahrungsangebot im Mai sowie das Vorhandensein von potentiellen Brutplätzen dar. Viele Habitate der Art zeichnen sich durch blütenreiche Brachen, Wiesen oder Weinberge, Streuobstbestände oder Gewässernähe (Nahrungsflächen) aus, welche einen lockeren Baum- oder Strauchbewuchs (Sitz- und Jagdwarten, Schlafbäume) aufweisen. In dieses Lebensraummosaik sind die zur Höhlenanlage benötigten Böschungsabbrüche, Erdanrisse, Steilufer und -wände von vorzugsweise zwei bis vier Meter Höhe und fünf bis fünfzig Meter Länge eingebettet. Diese Strukturvielfalt weisen auch zahlreiche offen gelassene Sand- und Kiesgruben auf. Da die Art in der Phase der Balz und des Röhrengrabens recht empfindlich auf häufige Störungen reagiert, befinden sich Brutplätze meist fernab von viel genutzten Wegen.
Bienenfresser zählen zu den Langstreckenziehern und verlassen das Brutgebiet bereits ab August, spätestens jedoch Ende September/Anfang Oktober. Unbekannt ist bislang, ob unsere heimischen Brutvögel den südwestlichen oder südöstlichen - ähnlich wie bei den Weißstörchen - Zugweg nutzen.
Das westliche afrikanische Winterquartier erstreckt sich über die Savannen von Senegal bis nach Ghana, das östliche von Ost-Afrika (Kenia) bis nach Südafrika. Somit absolvieren selbst die den kürzeren Zugweg wählenden Tiere zweimal jährlich eine Flugstrecke von mindestens 5000 Kilometern. Die dabei zu überquerenden Wüsten, wie die Sahara, werden dabei möglicherweise im Nonstopflug und überwiegend nachts überquert.
Informationen zum Bienenfresser-Projekt
Aufgrund der hohen Verantwortung, welche das Land Sachsen-Anhalt durch die Konzentration von etwa 50 Prozent des bundesweiten Bestandes trägt, startete der NABU Sachsen-Anhalt in den Jahren 2006 und 2007 das Artenschutzprojekt „Bienenfresser in Sachsen-Anhalt". Mehr →