Ein farbenfroher Exot wird heimisch
Das Verbreitungsgebiet
Der farbenfrohe Bienenfresser war nicht immer Gast mitteldeutscher Gärten. Ursprünglich stammt der bunte Luftakrobat aus einem ausgedehnten Verbreitungsgebiet, zwischen Südeuropa, Nordwestafrika, Vorderasien und Indien. Eine isolierte Population existiert zudem in Südafrika.
Der Weltbestand der Art wird aktuell auf zwei Millionen Brutpaare geschätzt, wovon zwischen 480.000 und 1.000.000 Brutpaare, und damit 25-49 Prozent, auf Europa (Schwerpunkt Südost-Europa und Iberien) fallen (BAUER et al. 2005). Der mitteleuropäische Bestand beträgt dabei „nur" 21.000 bis 42.000 Paare, wovon die meisten in Ungarn brüten.
In den 1960er Jahre begann der Bienenfresser auch in Deutschland zu brüten. Wechselnde Brutplatzes und Sichtungen in verschiedenen Bundesländern bestimmten die ersten Jahre. In den 1980er wurden Bruten in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Schleswig-Holstein festgestellt.
Erst im Jahr 1990 begann mit der Koloniegründung in Friedeburg1990 (Altkreis Mansfelder Land, heute Mansfeld-Südharz) die dauerhafte Besiedlung in Sachsen-Anhalt. Es folgten Ansiedlungen 1991 im Landkreis Stendal sowie 1992 im ehemaligen Landkreis Bernburg (Salzlandkreis), die über die 1990er und 2000er Jahre stetig stiegen. Mittlerweile ist fast die Hälfte des gesamtdeutschen Bestands in Sachsen-Anhalt zu finden. Kerngebiet ist das Saaletal bei Merseburg
Der Bienenfresser ist ein besonderer Bewohner Sachsen-Anhalts: Etwa die Hälfte des deutschen Bestandes siedelt hierzulande. Mit einem umfangreichen Projekt unterstützte der NABU Sachsen-Anhalt den Schutz des farbenfrohen Flugkünstlers. Mehr →
Dank verschiedener Schutzbemühungen sind die Brutbestände des Bienenfressers nach 2006 stetig gewachsen. 2010 versuchte ein weiteres NABU-Projekt die geheimen Zugwege der bunten Flugkünstler zu ergründen. Mehr →
bläulich-grüner Bauch, orange Haube und gelbe Kehle - der Bienenfresser ist für seine Farbenfreude bekannt. Ursprünglich aus Asien und Südeuropa stammend, ist der kleine Flieger seit den 60er Jahren auch in Deutschland beheimatet. Mehr →
Die Hauptgefährdung der Art ergibt sich in Sachsen-Anhalt durch die Wahl des Brutplatzes sowie die Nutzungsverhältnisse um die Brutplätze. Ein Drittel der aktuellen Brutplätze befindet sich in aktiv genutzten Kies-, Sand-, Braunkohle- und Tongruben. Mehr →