„Ackern für die Feldlerche“
NABU-Aktion zum Vogel des Jahres 2019
August 2019 - Der starke Rückgang der Feldlerche ist ein deutliches Zeichen der bisherigen Entwicklungen in der Agrarlandschaft und auch das Ergebnis einer verfehlten Agrarpolitik, da der Niedergang der Feldvögel in unmittelbaren Zusammenhang mit der Intensivierung der Landwirtschaft steht. Der Verlust von Hecken, Baumgruppen, Brachflächen und Feldrainen, die Steigerung des Energiepflanzenanbaus und Einsatz von Pflanzenschutzmitteln tragen wesentlich dazu bei, dass Feldlerche, Rebhuhn und Kiebitz auch in Sachsen-Anhalt kaum noch geeignete Flächen als Brutrevier und zur Nahrungssuche zur Verfügung stehen.
Vor diesem Hintergrund können Landwirte insgesamt einen wertvollen Beitrag zum Schutz der Feldvögel und biologischen Vielfalt leisten, indem sie geeignete Maßnahmen ergreifen, unter anderem durch eine naturverträgliche Entwicklung und Pflege von Acker- und Grünlandflächen sowie Anlegen von Brachen, Hecken, Ackerrandstreifen, aber auch die Wegränder räumlich erhalten oder wiederherstellen - denn Artenschutz ist Lebensraumschutz! Bei ausreichender Größe können sogenannte Feldlerchenfenster schon eine sinnvolle Maßnahme zum Schutz der Art sein, dabei handelt es sich um nicht bestellte Flächen, auf denen Feldlerchen bessere Möglichkeiten zum Brüten und zur Nahrungssuche haben.
In den letzten Jahrzehnten wurde der Getreideanbau vielfach von Sommer- auf ertragreicheres Wintergetreide umgestellt. Wintergetreide jedoch wird früher im Jahr so hoch und dicht, dass Feldlerchen dort nicht zwei- oder dreimal brüten können, da sie keine Landemöglichkeiten in den hohen Beständen finden. Die Folge: Lerchen weichen zur Brut auf vegetationsfreie Fahrspuren aus, wo ihre Nester bei der nächsten Feldbearbeitung direkt vom Traktor überrollt oder Opfer von Nesträubern werden. Eine entscheidende Veränderung ist zudem der rasante Rückgang von vorübergehend unbewirtschafteten Brachflächen, auf denen Feldlerchen besonders viele Junge aufziehen könnten. Schutzmaßnahmen für die Feldlerche sind dringend notwendig. um weiteren Bestandseinbrüchen entgegenzuwirken, die vor allem auf eine Verbesserung der Lebensräume während der Brutsaison abzielen. Wichtig ist hierbei, dass Feldlerchen wieder die Möglichkeit bekommen, auch mehr als eine Jahresbrut aufzuziehen.
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Unter dem Motto „Sammeln für den Weißstorch“ unterstützt das nordrhein-westfälische Unternehmen Natumi, Hersteller von Bio-Pflanzendrinks, den NABU beim Schutz des Weißstorches, dem Glücksboten unter den Vögeln. Mehr →