Achtung, Hochspannung!
NABU Projekt für mehr Vogelschutz an Stromleitungen
Deutschlandweit sterben jedes Jahr bis zu 2,8 Millionen Vögel an ungesicherten Hoch- und Höchstspannungsleitungen, meistens durch Kollision mit den dicken Seilen. Aber auch kleinere Mittelspannungsmasten ohne vogelfreundliche Ausstattung können den Tieren zum Verhängnis werden. Fehlen die nach § 41 des BNatSchG (Vogelschutz an Energiefreileitungen) vorgeschriebene Vorkehrungen kann das für viele Flieger einen qualvollen Stromtod bedeuten.
Gemeinsam für ein vogelfreundlicheres Stromnetz
Der NABU und deutsche Netzbetreiber bemühen sich deshalb seit 2017 in einem gemeinsamen Projekt, die Kollisionen von Vögeln mit Stromleitungen zu reduzieren. Dabei kann jede*r mithelfen und die Opfer von Leitungsanflug oder Stromschlag online oder telefonisch dem NABU melden.
Die gemeldeten Informationen werden sorgfältig untersucht, um Vogelschutzmaßnahmen an bestehenden Leitungen und beim Netzausbau zu verbessern. Häufigste Maßnahme zum Schutz der Vögel gegen Kollisionen ist die Anbringung sogenannter Vogelschutzmarker an besonders kritischen Leitungsabschnitten. Bei der Neuplanung von Trassen werden darüber hinaus sensible Vogelvorkommen möglichst frühzeitig berücksichtigt und ggf. alternative Verläufe gesucht, niedrigere Masten oder Erdkabel eingesetzt. Die Meldeaktion wird dabei auch von der Renewables Grid Initiative (RGI) gefördert.
Neugierig geworden? Weitere Informationen und eine Karte der Ergebnisse sind auf der bundesweiten Projektseite zu finden.