Experten bestimmen Ihre Obstsorten
Termine zur Bestimmung für interessierte Bürger
Jedes Jahr im Frühherbst (September/Oktober) führt der NABU Sachsen-Anhalt in Zusammenarbeit mit dem Förderverein Biosphärenreservat Mittelelbe (FÖLV) und dem Landesamt für Umweltschutz in Halle öffentliche Obstsortenbestimmungen an verschiedenen Orten in Sachsen-Anhalt mit Pomologen (Sortenkundler) durch. Interessierte Bürger haben die Möglichkeit, eigenes Obst (Äpfel, Birnen) von Pomologen kostenlos vor Ort bestimmen zu lassen.
Die Termine für das aktuelle Jahr werden in der Regel Anfang September hier bekanntgegeben.
Der NABU ruft Obstfreunde auf, bei der Ernte fleißig Äpfel und Birnen zu sammeln (am besten kühl lagern)! Für die Obstsorten-Bestimmungen werden drei bis vier Früchte je Baum benötigt, außerdem Angaben zum genauen Standort der Bäume. Wichtig sind vor allem Proben von alten Obstsorten, aber auch neuere Sorten werden bestimmt. Herkunftsgebiete können Straßenbäume, Alleen, Gärten oder Streuobstwiesen sein.
Nähere Informationen zu den Streuobstsortenbestimmungen erhalten Sie beim NABU-Landesverband in Magdeburg unter Tel. 0391-5619350.
Hintergrundinfo
Sachsen-Anhalt besitzt noch viele erhaltenswerte Streuobstbestände, von denen rund 3.000 Hektar, sogenannte Streuobstwiesen, die nach § 22 des Naturschutzgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt als Biotope geschützt sind. Diese sind nicht nur als bäuerliche Relikte unserer Kulturlandschaft von großem Wert, sondern vor allem auch als Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Viele der dort vorkommenden Tierarten wie Steinkauz, Wendehals oder Siebenschläfer stehen auf der Roten Liste.
Besonders in alten Streuobstwiesen findet man häufig alte, manchmal schon vergessene Obstsorten, die für die jeweiligen Regionen charakteristisch sind. Besonders in der heutigen Zeit, in der die Generosion (das Verschwinden von Pflanzen- und Tierarten und speziell der genetischen Vielfalt des Erbgutes) immer weiter ansteigt, ist es wichtig, diese genetischen Informationen – das Erbgut – zu erhalten.