Wolfsmonitoring 2022/23
Neue Territorien, Rückgang der Nutztierrisse
Das Bundesamt für Naturschutz und das Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt haben die aktuellen Wolfszahlen für Deutschland und Sachsen-Anhalt veröffentlicht.
Für Sachsen-Anhalt werden Territorien von 27 Rudeln, fünf Paaren und drei Einzeltieren benannt, drei davon sind vollständig neu. Weitere sieben Territorien liegen grenzübergreifend. Damit besetzt der Wolf weitere geeignete und freie Räume. Besonders spannend: während des vergangenen Jahres kam es erstmals zu Wolfnachwuchs im Harz. [1]
Bundesweite Zahlen wurden zuvor vom Bundesamt für Naturschutz und der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) veröffentlicht. Bundesweit wurden 161 Wolfsrudel, 43 Paare und 21 sesshafte Einzeltiere bestätigt, was einem Anstieg der Territorien um fünf Prozent entspricht. [2]
Prognose der zukünftigen Entwicklung
Auch in den nächsten Jahren werden wahrscheinlich weitere Territorien entstehen, da es in Deutschland noch unbesetzte, aber für Wölfe geeignete Lebensräume gibt. Aufgrund der starken Territorialität der Tiere finden sich hierzulande aber nur ungefähr 8 Tiere auf einer Fläche von etwa 150 bis 250 km². [2] Auch deswegen ist eine exponentielle oder unkontrollierte Vermehrung des Wolfes nicht anzunehmen.
Dennoch sollte der Herdenschutz in Zukunft stetig ausgebaut werden, auch in Sachsen-Anhalt. Zwar wurden hierzulande während des letzten Jahres weniger Tiere durch Wölfe getötet, ein flächendeckender Wolfsschutz bleibt aber gerade für die kommenden Jahre entscheidend. [1] Besonders Bundesländer und Regionen mit neuer Wolfsanwesenheit sollten sich frühzeitig um die Etablierung von Schutzmaßnahmen und Fördersystemen bemühen und die Antragstellung für Herdenschutz vereinfachen.
Quellen
[1] Wolfmonitoring Sachsen-Anhalt - Bericht zum Monitoringjahr 2022/23 (2023) Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt (LAU)
[2] Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (Stand:12.12.2023) Wolfsvorkommen in Deutschland
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