Aktionsprogramm Schleiereule
Damit unsere Eulen wieder heimisch werden

Aufgaben und Ziele
Von den in Sachsen-Anhalt sieben regelmäßig vorkommenden Eulenarten hat sich die Schleiereule besonders eng dem Menschen angeschlossen. Mit ihr wurde das Schutzprogramm aus der Taufe gehoben.
Die Ursachen für die Gefährdung der Eulen sind vor allem in der Zerstörung ihrer Lebensräume und in der Intensivierung der Land- und Forstwirtschaft zu sehen, die in erster Linie zu einer gravierenden Verkleinerung der Restbiotope sowie zu einer Verschlechterung des Nahrungs- und Nistplatzangebotes führt.
Wie der Schleiereule helfen?
1. Mäusereiche Rückzugsgebiete in der Landschaft erhalten und entwickeln: Im Umkreis ihrer Brutplätze (1 km) jagen Schleiereulen auf Wiesen, entlang von Feld- und Wegrainen, Hecken und ähnlichen Biotopen. Diese Strukturen sind zu erhalten und zu fördern.
Der NABU - Sachsen-Anhalt e.V. fordert daher:
1. die Sicherung des Grünlandanteils (mind. 30%) und deren regelmäßige Mahd,
2. die Entwicklung von Ackerrandbereichen, Pufferzonen um Teiche (mind. 5 km/km²),
3. die Erhöhung der Fruchtarten auf mind. 10 (mit Einbeziehung von Futterpflanzen),
4. den Erhalt der Winterstoppel auf mind. 25%.
Dazu müssen Landwirtschaft und Naturschutz zu Partnern werden. Der NABU hat die Möglichkeit - im Rahmen der gesetzlichen Beteiligungsrechte nach § 29 BNatSchG - auf Planungsvorhaben (wie Bodenordnungsverfahren) die Forderungen einzubringen.
Weiterhin unterstützt der NABU naturverträgliche Bewirtschaftungsmethoden und den für den Lebensraumschutz notwendigen Ökolandbau. Mit Hilfe der Kampagne "Nachbar Natur - ökologische Konzepte für Städte und Dörfer" möchte der NABU dazu beitragen, dass nicht nur der Eulenlebensraum wieder lebenswerter wird.
2. Brut- und Schlafplätzen sichern und schaffen
Ein schwerwiegender Fakt für den Bestandsrückgang in weiten Teilen Sachsen-Anhalts ist der Verlust von Brutplätzen. Besonders durch Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten an Kirchen, Scheunen und anderen Gebäuden werden Nischen, Löcher und andere Einflugsöffnungen im Mauerwerk, Glockenstuhl oder Dächern verschlossen und damit der Zugang ins Innere verwehrt.
Der NABU - Sachsen-Anhalt e.V. fordert daher:
- den Erhalt aller Brutplätze,
- das Wiederöffnen von Einfluglöchern an geeigneten Gebäuden zur Nutzung der dunklen ungestörten Plätze sowie zur Jagd im Winter,
- Einbau von speziellen Nistkästen in Gebäuden, besonders in Scheunen und Stallanlagen bei weiterer Nutzung im üblichen Rahmen,
- die Schaffung neuer Brutplätze in alten nicht mehr in Betrieb befindlichen Transformatorenhäuschen.