Unsere heimischen Orchideen
Flaggschiffarten für den Naturschutz


In Sachsen-Anhalt werden alle Landesteile und eine Vielzahl von Lebensräumen wie Wälder, Moore, Feuchtwiesen und Trockenrasen, aber auch Sekundärbiotope wie in der Bergbaufolgelandschaft von Orchideen besiedelt. Insgesamt wurden bisher 45 Arten in unserem Bundesland nachgewiesen, von denen aber einige Arten, wie die Alpenweißzunge (Leucorchis albida) oder das Holunderknabenkraut (Dactylorhiza sambucina) bereits ausgestorben sind. Für die meisten noch existenten Arten ergibt sich eine mehr oder weniger große Gefährdung, primär durch den Verlust oder die Beeinträchtigung von geeigneten Biotopen.
Landschaftsverbrauch, intensivierte Landwirtschaft einschließlich Melioration, aber auch das Auflassen weniger produktiver Flächen sowie der allgemeine Stoffeintrag in den Naturhaushalt veränderten und verändern die Wuchsräume der Orchideen, die sich auf grund ihrer Spezialisierung und ihrer geringen Konkurrenzkraft unter diesen Standortsverhältnissen nicht mehr behaupten können.
Eine Bevorzugung von Lebensräumen, die durch historische Landnutzungsformen entstanden sind, wie Nieder- und Mittelwälder, Magerrasen und Hutungen ist unverkennbar. Da diese auch von einer Vielzahl weiterer, oft ebenfalls gefährdeter Organismengruppen besiedelt werden, kommt den Orchideen der Status von Flaggschiffarten zu, ist Orchideenschutz angewandter Naturschutz auf breiter Basis.
NABU und Landesforstbetrieb arbeiten zum Schutz der heimischen Orchideenvorkommen ab sofort zusammen. Unter anderem wurde vereinbart, dass der NABU dem Landesforst die Bearbeiter "vor Ort" als Ansprechpartner benennt. Den Revierleitern und Waldarbeitern werden die kartierten Orchideenvorkommen mitgeteilt. Mehr →