Lebensraum Kirchturm
Kirchen bieten Asyl für Turmfalke, Schleiereule & Co.


14. August 2014 - In Sachsen-Anhalt konnten seit Beginn der Aktion 15 Kirchengemeinden prämiert werden. Die NABU-Gruppen in den Landkreisen Wittenberg, Burgenlandkreis (RV Saale-Elster), Anhalt-Bitterfeld (RV Bitterfeld-Wolfen), Jerichower Land, Salzlandkreis (OG SBK und Calbe), Altmarkkreis Salzwedel (OG Kalbe/ Milde) und LK Stendal sind hier besonders aktiv. Einige Prämierungen sind noch in Vorbereitung.
Mit der Aktion „Lebensraum Kirchturm“ möchte der NABU über naturschutzfreundliche Sanierungen informieren und die Gemeinden dazu ermutigen ihre Kirchtürme für die tierischen Bewohner zu öffnen und mehr Brutmöglichkeiten zu schaffen - für Schleiereulen, Turmfalken und Fledermäuse. Neben der Öffnung von Einfluglöchern steht vor allem der Einbau von Nistkästen im Vordergrund. Unterstützung und Beratung erhalten die teilnehmenden Kirchen dabei von der jeweiligen NABU-Ortsgruppe. Die erfolgreiche Aktion ist lt. NABU ein schönes Beispiel dafür, daß das harmonische Zusammenleben von Mensch und Tier in unseren Städten möglich ist.
Schleiereulen oder Turmfalken nutzen Kirchtürme gerne als Nistplatzersatz für natürliche Bruthöhlen in Felsen oder Bäumen. Auch Fledermäuse finden oft einen geeigneten Unterschlupf in der Kirchturmspitze. "Leider gehen solche Plätze bei Kirchturmsanierungen oft verloren - wenn zum Beispiel Einfluglöcher oder Brutnischen verschlossen werden oder Gitter zum Schutz gegen Tauben angebracht werden", so Annette Leipelt vom NABU Landesverband Sachsen-Anhalt. „Wir freuen uns, daß schon einige Gemeinden unserem Aufruf gefolgt sind und ihre Kirchtürme wieder für seltene Vogelarten wie Turmfalke und Schleiereule geöffnet haben."
Im April 2007 hatten der NABU und der Beratungsausschuss für das Deutsche Glockenwesen die gemeinsame Aktion gestartet. Als erste Kirche bundesweit wurde die Heilandskirche in Berlin ausgezeichnet. Spitzenreiter bei der „Wohnraumbeschaffung“ ist momentan Baden-Württemberg.
Die Aktion „Lebensraum Kirchturm“ wird auch in den kommenden Jahren fortgesetzt.