Es geht weiter mit dem „Wiesenknarrer“
NABU-Artenschutzprojekt für den Wachtelkönig geht in die 2. Runde
Es geht weiter mit dem „Wiesenknarrer“
NABU-Artenschutzprojekt für den Wachtelkönig
Für den NABU Sachsen-Anhalt ist der Startschuss für die Weeiterführung des 2009 begonnenen Artenschutzprojektes zum Schutz des Wachtelkönigs gefallen. Die entsprechenden Mittel für das Jahr 2010 sind gerade durch das Landesverwaltungsamt bewilligt worden. Das Wachtelkönig-Projekt wird mit finanzieller Unterstützung durch das Land Sachsen-Anhalt und die Europäische Union gefördert. Mit Spannung wird in diesen Tagen die Ankunft der in Afrika überwinternden Vögel von den mehr als 20 landesweit aktiven Projektmitarbeitern in Sachsen-Anhalt erwartet.
Startschuss zum NABU-Artenschutzprojekt
Für den NABU Sachsen-Anhalt ist der Startschuss für ein neues Artenschutzprojekt zum Schutz des Wachtelkönigs gefallen. Die entsprechenden Mittel für das Jahr 2009 sind gerade durch das Landesverwaltungsamt bewilligt worden. Das Wachtelkönig-Projekt wird mit finanzieller Unterstützung durch das Land Sachsen-Anhalt und die Europäische Union gefördert. Mit Spannung wird in diesen Tagen die Ankunft der in Afrika überwinternden Vögel von den mehr als 30 landesweit aktiven Projektmitarbeitern in Sachsen-Anhalt erwartet.
Ziel des Projektes ist die aktuelle Bestandserfassung dieser geheimnisvollen, nachtaktiven, hochgradig gefährdeten Vogelart, die nur noch in ausgewählten Landschaftsbereichen Sachsen-Anhalts nennenswerte Brutbestände aufweist. Für viele Menschen ist der nur wenig mehr als drosselgroße, braun gefärbte Wachtelkönig nur ein „Phantom“, da er sich nur äußerst selten außerhalb der dichten Wiesenvegetation aufhält. Dabei kannte man die aufgrund ihrer Lautäußerungen volkstümlich als „Wiesenknarrer“ bezeichnete Rallenart früher als häufigen Vogel der Wiesen in Flussauen.
Der Wachtelkönig (sein lateinischer Name „Crex crex“ ist dem lauten Ruf des Männchens nachempfunden) verdient heute unsere volle Aufmerksamkeit. Er leidet, wie kaum ein anderer, unter intensiver Landwirtschaft, Grünlandumbruch und Grundwasserabsenkung sowie der Zersiedelung und Eindeichung einst großflächiger Überschwemmungsgebiete und zählt mittlerweile zu den global gefährdeten Vogelarten. Die Mahd oder Beweidung in den Brutgebieten der Art, die aufgrund des Klimawandels und dem zeitigen Absinken der Wasserstände zunehmend schon im Mai und Juni stattfinden, bedeuten vielfach den Verlust des Nestes oder den Tod der Jung- und Altvögel, welche Weidetieren oder Mähgeräten nicht rechtzeitig ausweichen können.
Der Bestand der Art umfasst in Sachsen-Anhalt nach aktuellen Hochrechnungen vermutlich nicht mehr als 100 bis 150 rufende Männchen, deren Stimme zwischen Mitte Mai und Ende Juni nachts aus Flussauen der Saale, Elster, Elbe und Havel erschallt. Die Vögel versuchen mit ihrer minutenlang vorgetragenen Rufreihe überfliegende Weibchen anzulocken. Deshalb sind die Rufe sehr laut und können auch vom Menschen unter guten Bedingungen bis in einbem Kilometer Entfernung noch gehört werden. Einige Vögel nutzen neben Feuchtgrünländern aber auch Brachen, ungenutzte Gewerbegebiete, Äcker und Röhrichte zur Brut, weshalb in Sachsen-Anhalt – mit Ausnahme des Hochharzes, der Wälder und Trockengebiete sowie Ortschaften – nahezu flächendeckend nach der Art gesucht werden soll.
Besonders in den Europäischen Vogelschutzgebieten, von denen im Land mehr als ein Dutzend von der Art besiedelt werden, will der NABU alles daran setzen, die Brutbedingungen für die Art entscheidend zu verbessern. Eine punktgenaue Kartierung der rufenden Männchen ist nötig, um gemeinsam mit den zuständigen Naturschutzbehörden und dem jeweiligen Landwirt Nestschutzzonen festzulegen, in denen die Weibchen ungestört brüten und ihre bis zu zehn Jungen großziehen können. Wie Studien aus England belegen, kann damit der Bestand der seltenen und gefährdeten Art nachhaltig positiv beeinflusst werden.
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Bilanz zum Wachtelkönig-Projekt
NABU Sachsen-Anhalt hat Brutreviere ermittelt
11. November 2010 - Der NABU Landesverband Sachsen-Anhalt hat sich der Art und ihres Schutzes angenommen und startete im Jahr 2009 das nun schon über zwei Jahre laufende Artenschutzprojekt "Wachtelkönig in Sachsen-Anhalt". Die weitaus meisten Vorkommen weist die Art aktuell in den großen Flussauen Sachsen-Anhalts auf. Die bedeutendsten Brutplätze befinden sich hierbei in der Elbaue zwischen Tangermünde und Wittenberge, in der Havelniederung, am Helmestausee und in der Saale-Elster-Aue.